Kategorie-Archiv: Energie

Analyse: Gazprom

März 2016:

Marktkapitalisierung 49 Mrd. €

KGV 2016e:

 

Der Russische Energiegigant liefet vor allem Gas und verfügt über immense Gasreserven. Mit der Tochter Gazprom Neft ist der Konzern auch direkt in der Ölförderung engagiert.

Die Bewertung des Konzerns ist einzigartig günstig.

Die günstige Bewertung spiegelt das hohe politische Risiko, der aggressiven Außenpolitik des Westen gegenüber Russland wieder. Der Konzern dürfte hier aber gute Karten haben. Europa ist vom russischen Erdgas abhängig und dürfte sich bewusst sein, dass es sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn es Sanktionen auf die Gaslieferungen erlässt. Allerdings wurde z.B. das South Stream Projekt im Zuge der politischen Eiszeit (zumindest vorläufig) aufgegeben. Außerdem baut sich der Konzern mit Asien einen zweiten Markt auf. Daher ist negative Kursabschlag zur Bewertung übertrieben.

Im Frühjahr 2014 vereinbarte Gazprom in einem Vertrag mit China, dass 30 Jahre lang 38 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr geliefert werden sollen. Die Infrastruktur dafür wird gerade gebaut, ab 2019 soll mit der Lieferung begonnen werden.

China ist für Gazprom eine wichtige stütze, die Bank of China hat Gazprom z.B. einen Kredit über 2,5 Mrd. $ zur Verfügung gestellt. Wenn China Gazprom als wichtigen strategischen Partner sieht, hat Gazprom hier eine Möglichkeit sich auch während einer Krise in Russland und während der Sanktionen vom Westen, zu Finanzierung gefunden. Damit und auch wegen einer EK-Quote von knapp 65% sollte die Periode der niedrigen Energiepreise ohne große Problem überstanden werden können.

Die sensationelle Bewertung mach die Aktien zu einem klaren Kauf. Es handelt sich bei Gazprom aber sicher um eine risikoreichere Investition, daher sollte die Position nicht mehr als 2 bis 3% im Depot ausmachen.

 

Analyse Total

März 2016:

Markkapitalisierung: 104 Mrd. €

KGV 2016e: 16

Total bietet sich momentan (März 2016) als konservative Wette auf einen steigenden Ölpreis an. Konservative Wette, weil Total einen größeren Anteil am Raffinerie- und Tankstellengeschäft im Verhältnis zur Ölförderung hat als andere Branchengrößen. Daher leidet Total weniger stark unter dem niedrigen Ölpreis als andere. (Der positive Hebel eines sich erholenden Ölpreises wird natürlich auch geringer sein.)

Die hohe Dividende (mehr als 5% – März 2016) kann Total nach wie vor aus dem Cash-Flow zahlen, ohne Reserven anzugreifen.

Positiv ist auch, dass in den letzten Jahren mehr neue Ölvorkommen erschlossen wurden als Öl gefördert wurde. Es ist also nicht mit einer sinkenden Fördermenge in der Zukunft zu rechnen.

Die EK-Quote ist mir etwa 40% weder ein Argument für noch gegen die Aktie.

Insgesamt ist die Aktie, vor allem wegen der Erwartung auf konstant hohe Dividenden, bei den aktuellen Kursen von 40€ ein klarer Kaufkandidat.

Analyse: Eletrobras

Jan 16

Marktkapitalisierung: 1,5 Mrd. €

KGV 2016e: 6,6

Brasilianische Energieanbieter. Erzeugt Strom großteils durch Wasserkraft und hat fast eine Monopolstellung.

Monentan (Jan 2016) sehr günstig bewertet wegen der Wirtschaftskrise in Brasilien. Sollte die zu Ende gehen hat der Konzern ein sehr stabiles Geschäftsmodell, eine einstelliges KGV und eine Eigenkapitalquote von 90%.

Analyse: RWE

Dez 15

Marktkapitalisierung: 6,3 Mrd. €

KGV 2016e: 9,8

 

Die Lage bei RWE scheint trostlos. Niedrige Strompreise, Diskussionen über die Rückstellung für die Stilllegung der Atommeiler,… und keine Besserung in Sicht.

Die Bewertung und die Aussichten sind allerdings derart im Keller, dass eine nur geringfügige Verbesserung der Aussichten schnell zu einem Turnaround führen könnte. Insofern ist der Titel nicht uninteressant.

Im Nachhinein war es sicher eine Fehler von RWE sich weitgehend aus der Stromnetzbetreibung zurückzuziehen. Das betreiben der Stromnetze hätte gerade in schweren Zeiten ein stabilisierende Wirkung gehabt. RWE ist noch mit 25,1% an Amprion, einem der vier Stromnetzbetreiber in der BRD, beteiligt. Damit ist nur noch ein sehr kleine Beteiligung am Deutschen Stromnetz gegeben.