Archiv für den Autor: fm_meister

Analyse Funkwerk

Mai 2016

Marktkapitalisierung: 32,4 Mio. €

KGV 2017e: 13

Funkwerk hat ein starke Marktstellung beim Thema GSM-R. Dabei handelt es sich um die Kommunikation im Eisenbahnbetrieb eine Anpassung von GSM. Dieser Standard wird in vielen Ländern Europas, China und darüber hinaus verwendet. Funkwerk hat dabei eine spezielle Filtertechnik entwickelt die Störungen durch andere Handysignale minimiert. Die Technik hatte bereits eine ersten Großauftrag zu Folge. In den Niederlanden werden 1400 Anlagen umgerüstet. Auch beim Nachfolger von GSM-R, eLTE ist Funkwerk mit an Bord.

Funkwerk hat aber noch andere interessante Geschäftsfelder z.B. Videoüberwachung. Das Thema ist allgemein ein Megatrend. Funkwerk hat bietet hierzu ein System an, bei dem mit Hilfe von schwenkbaren Kameras in Verbindung mit einer speziellen Software der Seitenstreifen auf Autobahnen vorübergehend zu einem Fahrstreifen umfunktioniert werden kann. Prestigeträchtig war der Auftrag beim EZB-Tower, der im Frühjahr 2015 in Frankfurt eröffnet wurde das Videoüberwachungssystem zu übernehmen.

Allgemein hat Funkwerk desaströse Jahre, mit Verlusten von 2009 bis 2014 hinter sich. Der Umsatz ging in dieser Zeit auf ein Drittel zurück. Allerdings wurde auch Firmenteile verkauf und seit 2011 die Verbindlichkeiten deutlich reduziert werden. 2015 könnte die Trendwende gelungen sein, der Umsatz konnte wieder leicht gesteigert werden, man schrieb schwarze Zahlen.

Die Firma ist mit Sicherheit eine hochspekulative Investition, wenn sich die Firma gut entwickelt könnte allerdings eine Verdopplung des Markwertes in den nächsten Monaten drin sein.

 

Analyse BYD – build your dream

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 16,6 Mrd. €

KGV 2017e: 23

Das Unternehmen ist schon lange in den Bereichen Batterien und Akkus tätig. Es rüstet für viele Hersteller Handy mit Akkus, Ladegeräten und LEDs aus. Das Unternehmen versteht es schon seit längeren diese Kernkompetenz zu nutzen um in andere Bereiche vorzudringen z.B. werden Elektrofahrräder und Speichertechnologie für Solaranlagen produziert.

2003 wurde ein angeschlagener Autohersteller gekauft, 2008 kam das erste Hybridfahrzeug auf den Markt. BYD ist weltweit Marktführer für Elektrofahrzeuge. Neben Autos werden auch Kleinlaster und Busse mit elektroantrieb hergestellt. Vor kurzem (Mai 2016) wurde der erste Doppeldeckerbus mit Elektroantrieb für die Londoner Verkehrsmittel geliefert.

Zwischen 2009 und 2015 legten die Umsätze konstant zu, und verdoppelten sich in diesem Zeitraum. Was sich allerdings nicht in den Gewinnen widerspiegelte.  Zumindest konnte jedes Jahr positiv abgeschlossen werden. Auch die EK-Quote fiel von 40% auf 25%.

Aufgrund der Wachstumsaussichten und der bisher realen Erfolge sollte der Aktie der Vorzug gegenüber dem Konkurrenten Tesla gegeben werden.

Die Aktie hat jede Menge Spielraum nach oben aber auch nach unten.

 

Analyse Melia Hotels International

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 2 Mrd. €

KGV 2017e: 20

Großer spanischer und internationaler Hotelbetreiber.

Die Gründerfamilie hält noch knapp 50% der Aktien.

Es werden Hotels in Spanien (ca. 1/3 des Umsatzes) und in Mittel- und Südamerika betrieben.

Der Spanientourismus dürfte von der unangenehmen Situation in der Türkei, Tunesien und Ägypten profitieren. In Kuba hat Melia einen Marktanteil von gut 20%. Das Kubageschäft könnte von einer Lockerung der Sanktionen und einer Entspannung der aggressiven US-Außenpolitik profitieren.

Die Aktien ist sicher keine Schnäppchen. Dafür sprechen konstant steigende Erträge. Eine EK-Quote die in den letzten Jahren von 30% auf 40% stieg und stetig steigende Gewinne im operativen Geschäft für die Aktie. Nur 2013 gab es einen, allerdings größeren Verlust, sonst stetige Gewinne.

Der Konzern schein auf einem guten Weg zu sein, weswegen trotz der anspruchsvollen Bewertung eine kleine Position gekauft werden könnte.

Analyse Astrazeneca

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 66 Mrd. €

KGV 2017e: 22

Pharmakonzern mit breiter Produktpalette. Scheint besonders bei der Krebsimmuntherapie gut aufgestellt zu sein. Hat aber auch andere Schwerpunktbereiche wie Atemwegserkrankungen oder Diabetis.

Hat 35 neue Produkt in der Phase 3 und insgesamt 146 in klinischen Studien. (Mai 2016)

2014 bot Pfizer gut 100 Mrd. € für Astrazeneca. Es kam nicht zur Übernahme.

In den letzten Jahren gingen die Umsätze von gut 20 Mrd. € auf 15 bis 17 Mrd. zurück. Gleichzeitig brach der Gewinn, verglichen mit den Jahren 2009 bis 2012 drastisch ein.

Positiv ist allerdings dass (min. seit 2006) jedes Jahr ein Gewinn erzielt wurde und die Dividendenrendite ist mit 2,80 $ sehr attraktiv. Sie wird seit 2010 in dieser Höhe gezahlt.

Ein Kaufkandidat.

Analyse GlaxoSmithKline

Mai 2016

Marktkapitalisierung 92 Mrd. €

KGV 2017e: 27

 

Britischer Pharmariese.

Spezialisiert auf Atemwegserkrankungen und HIV. Stellt aber auch Konsumgüter wie Zahnbürsten (Dr. Best) oder Odol her.

Hat mit Patentabläufen zu kämpfen andererseits aber auch 15 Produkte in der Phase 3 und 49 in Phase 2 der klinischen Studien.

Interessanter Titel mit einer Dividendenrendite von aktuell (Mai 2016) 5,4%. Der Konzern verspricht die Dividende stabil zu halten.

Wegen einer erschreckend niedrigen EK-Quote von knapp unter 10% sollte der Titel dennoch nicht gekauft werden. Vor ein paar Jahren lag die EK-Quote noch bei über 20%, das ist ein Alarmzeichen.

Analyse Siam Cement

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 14,7 Mrd. €

KGV 2017e: 12,4

 

Großer Thailändischer Zementhersteller. Außerdem werden Zellstoffe, Papier, Petrochemikalien und andere Produkte für die Bauindustrie hergestellt.

Momentan (Mai 2016) versucht Siam Cement gerade in die Nachbarländer zu expandieren. In Vietnam wird ein Cement-Werk gebaut.

2015 waren Bilanzgewinn und Free Cashflow deutlich positiv.

 

Analyse Westlake Chemical

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 6 Mrd. €

KGV 2017e: 12,4

 

Hersteller von PVC das im Hausbau verwendet wird. Außerdem wird Polyethylen für Getränkekartons und Frischhaltfolie hergestellt.

Mit Ausnahme von 2009 stabil steigende Umsätze und Gewinne. Letztes Verlustjahr 2008. Stabiles Geschäft, zu 90% in den USA.

Dividendenrendite aktuell (Mai 2016) 1,4%.

EK-Quote schwankt zwischen 50 und 60%.

Zu 70% im Besitz einer koreanischen Unternehmerfamilie die auch in Korea einen großen Chemiekonzernbetreibt.

Insgesamt eine gute konservative Anlage.

Analyse Albemarle

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 6,5 Mrd. €

 

Mittelgroßer Spezialchemie- und Kunststoffkonzern aus den USA.

Insgesamt sehr stabil. Stabiler Dividendenzahler, Dividende ununterbrochen seit den 90ern.

EK-Quote sank 2014 drastisch, wegen der Übernahme von Rockwood Lithium.

Genau Rockwood Lithium macht den Konzern aber auch interessant weil er einer der größten Lithiumförderer der Welt ist. Lithium wird in den USA und in Chile gefördert. 2016 dürften etwa 59.000 Tonnen gefördert werden (vgl. Der Aktionär 19/16).

Die Nachfrage nach Lithium ist in den letzten Jahren bereits stark gestiegen (wegen Akkus). Allerdings stieg die Produktion noch stärker. Die Produktion kann jedoch nicht beliebig erweitert werden. Die Nachfrage könnte dagegen, falls der Elektromotor bei Autos massentauglich wird immens steigen und die Lithium-Produzenten können enorme Gewinne einfahren.

Die Aktie ist somit eine Wette auf steigende Lithiumpreise bzw. den Elektroantrieb bei PKW´s.

Sollte kein Durchbruch beim Elektroantrieb erfolgen oder eine alternative Technologie ohne Lithiumbedarf gefunden werden, würde das enorme Hochfahren der Produktion in den letzten Jahren wohl zu einem ebenso immensen wie nachhaltigen Preisverfall führen.

Albemarle ist eine eher konservative Wette auf Lithium, da es sich eben um einen größeren Spezialchemiekonzern handelt der auch Lithium fördert, der Hebel auf den Lithiumpreis ist somit geringer als bei reinen Lithiumproduzenten.

Analyse Fraport

April 2016:

Marktkapitalisierung: 5 Mrd. €

KGV 2017e: 15,2

Dividendenrendite: 2,7%

 

Kernstück von Fraport ist der Frankfurter Flughafen. Daneben werden aber auch noch Flughäfen in St. Petersburg, Antalya und Griechenland betrieben.

Seit 2010 hat das Unternehmen stabile Umsätze zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. € und macht operative Ergebnisse zwischen gut 400 und gut 500 Mio. €.

Die Gewinne pro Aktie liegen bei ca. 5% des aktuellen Kurses (50 €). Die Dividende liegt konstant bei etwa 2,5%.

Positiv ist dass die EK-Quote nach den Krisenjahren bis 2009 wieder von 30% auf 35% erhöht wurde.

Die Aktie ist damit kein Schnäppchen, aber eine stabiles Investment, das Volatilität aus dem Depot nehmen kann.

Analyse 3D Systems

Mai 2016

Marktkapitalisierung: 1,5 Mrd. $

KGV 2016e: 50

3D Systems ist einer der Branchenführer im Bereich 3D Druck.

Die Euphorie um 3D-Drucker vor allem im Markt für Endanwender dürfte vorbei sein. 3D Systems gibt sein einziges Modell für den Endkunden den Cube um 1000 Dollar auf. Künftig werden nur noch Drucker für professionelle Anwender produziert. Dabei ist 3D Druck nicht nur im Bereich Kunststoffdruck tätig, sondern hat Drucker für verschiedene Materialen im Katalog.

Die Zahlen stimmen: Ständig steigende Umsätze (wenn zuletzt auch nur leicht steigend), bei zwar stark schwankenden aber steht´s positiven Gewinnen (letztes Verlustjahr 2008) und eine EK-Quote von 84% sprechen für die Aktie. Leider wird keine Dividende bezahlt.

Die Frage ist welche Bewertung gerechtfertigt ist. Der Megatrend 3D Druck dürfte aufgehen, wenn auch nicht ganz so rasch wie man sich das noch vor 2 Jahren erträumt hat, daher ist eine höhere Bewertung als in anderen Branchen gerechtfertigt.

Der Konzern ist sehr stabil aufgestellt. Ein Mögliches Risiko ist der Markteintritt von Branchengrößen des 2D-Drucks (wie Canon oder HP) in den 3D-Druck.

2015 betrugen die Umsätze bei 3D Systems 655 Mio. $, das entspricht einem minimalen Wachstum gegenüber dem Vorjahr. 2008 bis 2013 waren die Umsätze Jahr für Jahr stark gestiegen. Der operative Gewinn von 30 Mio. $ zeigt einerseits, dass etwas Luft raus sein dürfte, in der Vergangenheit konnten schon doppelt so hohe Gewinne erzielt werden. Allerdings zeigt der Gewinn auch, dass nach dem Verpuffen der Anfangseuphorie das Geschäftsmodell funktioniert.

Die Überlebensfähigkeit des Konzerns sollte bei 156 Mio. $ Cash und einem positiven Cashflow (siehe „Der Aktionär 13/16) garantiert sein. Die Kursverluste der letzten Monate bietet einen guten Einstiegszeitpunkt.

Die Kursabschläge der letzten zwei Jahre (Stand März 2016) sind übertrieben. Leerverkäufer versuchen das zu nutzen und treiben die Kurse weiter nach unten. Das kann man zum Kauf nutzen. Es ist sehr wahrscheinlich dass hier Kursverdopplungen gegenüber den aktuellen 12 Euro drinnen sind, auch wenn das Anziehen des Kurses auch noch etwas dauern könnte.

Die Aktie sollte nur eine kleinere Position ausmachen, da der Kurse schwankungsanfällig sind und das Risiko einer bedrohlichen Konkurrenz durch die 2D Größen bleibt.