Archiv für den Monat: Dezember 2015

Analyse: RWE

Dez 15

Marktkapitalisierung: 6,3 Mrd. €

KGV 2016e: 9,8

 

Die Lage bei RWE scheint trostlos. Niedrige Strompreise, Diskussionen über die Rückstellung für die Stilllegung der Atommeiler,… und keine Besserung in Sicht.

Die Bewertung und die Aussichten sind allerdings derart im Keller, dass eine nur geringfügige Verbesserung der Aussichten schnell zu einem Turnaround führen könnte. Insofern ist der Titel nicht uninteressant.

Im Nachhinein war es sicher eine Fehler von RWE sich weitgehend aus der Stromnetzbetreibung zurückzuziehen. Das betreiben der Stromnetze hätte gerade in schweren Zeiten ein stabilisierende Wirkung gehabt. RWE ist noch mit 25,1% an Amprion, einem der vier Stromnetzbetreiber in der BRD, beteiligt. Damit ist nur noch ein sehr kleine Beteiligung am Deutschen Stromnetz gegeben.

 

Analyse: Swiss Re

Dez 15

Marktkapitalisierung: 33 Mrd. €

KGV 2016e: 10,9

 

Die Swiss Re ist nach der Münchner Rückversicherung die weltweite Nummer 2 im Rückversicherungsgeschäft.

Die Swiss Re hat den Aktionären schon in den letzten Jahren viel Freude bereitet. Die Kapitalausstattung ist gut. Das Geschäftsmodell läuft.

Der Cashflow wird entweder für Zukäufe genutzt, wenn lukrative Möglichkeiten da sind oder an die Aktionäre ausgeschüttet, wenn momentan keine lukrativen Zukäufe möglich sind. Das ist ein Haltung die heute sehr positiv bewertet werden muss, da sie nicht selbstverständlich ist.

Momentan (2015) drängen verstärkt neue Spieler auf den Markt für Rückversicherungen. Hedge-Fonds beginnen z.B. Risiken für Naturkatastrophen zu Versichern. Das wird vermutlich druck auf die Margen der Rückversicherungen ausüben und ist als Risiko zu bewerten.

Dennoch scheint die Swiss Re momentan attraktiv bewertet zu sein.

Analyse Einhell

Markkapitalisierung: 59 Mio. €

KGV 2016e: 14,7

Dividendenrendite: 1,7%

EK: 52%

 

Der bekannte Hersteller von Heimwerker-Maschinen im unteren Preissegment fiel in letzter Zeit durch Insider-Käufe des Vorstandschefs Kroiss positiv auf (Dez 2015).

In den letzten Jahren (2015) konnte der Umsatz gesteigert werden. Der Gewinn schrumpfte jedoch, was vermutlich auch an der Praktiker-Pleite lag. Wie stark die Baumax Pleite sich auswirkt bleibt offen.

Jedoch trauen Analysten Einhell im Jahr 2015 wieder ein deutlich besseres Ergebnis zu, die Insider Käufe scheinen dies zu untermauern.

Eine Firma mit knapp 60 Mio. € Marktwert ist natürlich immer ein risikoreiches Investment.

Analyse: Daimler

März 15:

Markkapitalisierung: 72 Mrd. €

KGV 2016e: 8

Dividendenrendite: 3,8 % (Dez 15)

 

Daimler hat rund 20% Marktanteil im Premium-Segment bei Autos und rund 9% Marktanteil bei LKW´s weltweit.

Seit längerem hat Daimler seine Modellpallette aktualisiert. Momentan (Dez 15) und in den nächsten Jahren wird Daimler mit wesentlich mehr Modellen am Markt vertreten sein als Daimler das in den letzten Jahren war.

Das bietet erhebliche Chancen auf Wachstum aber auch die Gefahr sich zu verzetteln. Für 2015 scheint die Strategie aufgegangen zu sein. Das Wachstum in Deutschland (Februar 2016 im Vergleich zu Februar 2015) lag z.B. bei 23% (bei einem Marktwachstum von 12%). In den USA dagegen konnte der Absatz nicht gesteigert werden.

Mit einem einstelligen KGV und einer Dividendenrendite von 3,8% scheint der Mercedes Hersteller äußerst attraktiv bewertet zu sein.

Analyse: Arkema

Dez. 15

Marktkapitalisierung: 4,8 Mrd. €

KGV 2016e: 12,5

Dividendenrendite: 2,9%

 

Arkema ist ein französischer Chemiekonzern.

Die Bewertung erscheint moderat. Der Konzern konnte in den letzten Jahren allerdings kaum Wachsen.

Positiv ist ein Programm zur Ergebnisverbesserung, das sich mittelfristig auswirken dürfte.

2015 wurde die Bostik GmbH von Total übernommen, diese ist auf Klebstoffe spezialisiert. Der Zukauf wird sich positiv auf den Gewinn auswirken, durch den Zukauf sank die EK-Quote aber spürbar, sie liegt jedoch weiterhin bei gut 40%.

Analyse: Munich Re

Dez 15:

Marktkapitalisierung:   30 Mrd. €

KGV 2016e: 10,3

 

Für den Konzern sprechen langfristig hohe Erträge und ein hohe Dividendenrendite.

Risiken sind bekanntermaßen große Naturkatastrophen aber neuerdings auch die Konkurrenz von Hedgefonds für Rückversicherungen allgemein.

Hedgefonds steigen momentan in den Rückversicherungsmarkt ein, das drückt die Preise und somit auch die Sicherheitsmarge. Es könnte passieren das bis zur nächsten Mega-Katastrophe die Preise immer weiter gedrückt werden und das Risiko somit eigentlich nicht mehr gedeckt ist. Kommt es dann zur Katastrophe könnten die Konzerne und Hegefonds die sich im Preiskampf zu sehr engagiert haben zu wenige Rückstellungen gebildet haben.

Aufgrund ihrer Größe dürfte die Munich Re diesen Prozess zwar überstehen, könnte aber sowohl in der Phase bis zu Katastrophe wegen des Preisdrucks geringere Margen durchsetzen können und dann für die Rückversicherungsrisiko in der Katastrophe zahlen. Somit kann eine längere Phase sinkenden Gewinns nicht ausgeschlossen werden.

Die günstige Bewertung dürfte dieses Risiko aber mehr als ausgleichen.

Analyse: ProSiebenSat.1

Dez 15:

Marktkapitalisierung: 10,6 Mrd. €

KGV 2016e: 18,9

 

ProSiebenSat.1 ist natürlich im sehr konjunkturabhängigen Medienbereich tätig. Neben den bekannten Fernsehsendern schafft es der Konzern noch zusätzlich den Onlinebereich immer weiter auszubauen.

ProSiebenSat.1 bietet neben dem klassischen Fernsehgeschäft noch Videoportale, Onlinespiele und Onlineshops. Dadurch ist der Konzern weniger von klassischer Fernsehwerbung abhängig. Es gibt Branchenstudien die davon ausgehen, dass der Internet-Werbemarkt etwa 2020 den Fernsehwerbemarkt quantitativ Überholen wird. ProSiebenSat.1 scheint hierfür unter den Medienunternehmen im deutschsprachigen Markt am besten Aufgestellt zu sein.

Spannend wir jedoch ob ProSiebenSat.1 auch international mit Konkurrenten wir Amazon, Google etc. mithalten kann und hier eine „deutsche Nische“ findet.

Gemessen an diesem Risiko erscheint die Bewertung des Konzern zu hoch.

Analyse: S & T

Mai 2016:

Marktkapitalisierung: 302 Mio. €

KGV 2016e: 13,1

Dividendenrendite: 1,2%

gut 2000 Mitarbeiter

S & T stellte früher Notebooks und Desktop-Rechner unter der Marke gericom her. Wurde zwischenzeitlich von der taiwanesischen Quanmax übernommen und ist jetzt wieder eigenständig.

Das Unternehmen biete Netzwerk-Lösungen und Cloud-Lösungen mit IT-Security Leistungen an.

Vielversprechend ist der Vorstoß in den Smart-Energy Bereich. Die Firma bietet hierzu internetfähige Stromzähler mit Virenschutz an.

Beim Internet der Dinge will die Firma ebenfalls profitieren. Hier will sie mit einem Virenschutz für „Dinge“ punkten der sich über das Internet auch automatisch updatet.

Die Umsätze sind in den letzten Jahren stark gestiegen und die Firma scheint mit den Smart-Energy Produkten am Puls der Zeit zu sein. Die Bewertung ist ebenfalls günstig. Das seit zwei Jahren (Dez 15) eine Dividende gezahlt wird ist ein weiteres Indiz für ein gesunden Geschäftsmodell.

Der Gründer und Chef Hannes Niederhauser kauft regelmäßig eigene Aktien und besitzt aktuell (Mai 2016) 18%.

Ein Aufstieg in den TecDAX wäre in nächster Zeit ebenfalls möglich.

Eine höhere EK-Quote als die aktuell 32% (Mai 2016) wäre wünschenswert.

Die Firma ist ein klarer Kaufkandidat, allerdings sollte nur eine kleinere Position gehalten werden.

 

Analyse: Activison Blizzard

Dez 15

Marktkapitalisierung: 26 Mrd. €

KGV 2016e: 23

Dividendenrendite: 0,3%

 

Activision ist momentan der profitabelste der großen Spiele-Hersteller.

Der Konzern hat Kassenschlager wie World of Warcraft und Call of Duty erschaffen.

Im Herbst 2015 übernahm Activison für 6 Mrd. $ den Candy Crush Hersteller King Digital.

Der Mark für Handy-Games insgesamt lag 2015 etwa bei 40 Mrd. $.

Mittlerweile werden zwei drittel der Erlöse von Activision Online gemacht. Was die Marge hoch hält.

Activision will nun zusätzlich ins Filmgeschäft einsteigen. 2016 sollen die ersten TV-Serien auf den Markt kommen.

Beachten sollte man die, in den letzten Jahren stark gefallene Eigenkapitalquote.