Archiv für den Autor: fm_meister

Analyse Softing

März 2016:

Marktkapitalisierung: 90 Mio. €

KGV 2016e: 15

 

Softing ist eine klassische Wachstumsstory. Die Zahlen sind zwar sehr solide, aber bei eine Marktkapitalisierung von unter 100 Mio. € kann alles passieren.

Softing arbeitet an Lösungen für Selbstfahrende Autos bzw. Sensoren die den Fahrer unterstützen und in diese Richtung gehen. Softing ist für verschiedene Autohersteller tätig, besonders bei BMW wo einiges an Software von Softing zum Einsatz kommt.

Als Kaufargument für den Titel sind weniger die Zahlen von Bedeutung sondern die Wachstumsfantasie und wie wahrscheinlich man eine Übernahme eines großen Hersteller einschätzt.

Analyse Dialog Semiconductor

März 2016:

Marktkapitalisierung: 2,2 Mrd. €

KGV 2016e: 12

 

Der Chip-Hersteller Dialog Semiconductor geht für 2016 von rückläufigen Umsätzen aus. Bereits Ende 2015 brach der Gewinn massiv ein.

Langfristig könnte der Konzern aber Potential bieten. 70% der Umsätze kommen von Apple. Der Konzern stellt Chips her die im iPhone den Stromverbrauch regeln. Apple hat momentan ebenfalls eine Flaut, die aber im Herbst mit der Einführung der nächsten Generation von iPhones beendet sein könnte. Hier ist also Besserung in Sicht. Die hohe Abhängigkeit von Apple bleibt jedoch ein Risiko.

Daher ist es Positiv, dass der Konzern die andern beiden Geschäftsbereiche Connectivity und Power Conversion ausbaut.

Connectivity seht hauptsächlich für Produkte die die Kommunikation einzelner Geräte/Sensoren über Bluetooth ermöglicht. Dort hat man einen Fuß in der Tür zum Megatrend Internet der Dinge/Heimautomatisierung.

Die Sparte Power Conversion stellt Ladegräte her, die Akkus in deutlich kürzerer Zeit als herkömmliche Ladegeräte laden können. Hier kommt Dialog Semiconductor auf einen Marktanteil von 70% in einem rasant wachsenden Markt.

Vor allem diese beiden Geschäftsbereiche machen die Aktie interessant.

Da andere Titel momentan mehr Kursfantasy haben, ist Dialog Semiconductor kein klarer Kaufkandidat. Der Titel sollte aber beobachtet werden.

Analyse Hugo Boss

März 2016:

Marktkapitalisierung: 4 Mrd. €

KGV 2016e: 13

 

Hugo Boss hat eine zu starke Expansion hinter sich. Von 2010 bis 2015 wurde die Anzahl der Hugo-Boss-Läden von gut 500 auf 1100 erhöht. Darunter litten die Margen, zuletzt (März 2016) brachen dem Konzern Umsätze in China weg. Darauf wird mit einem Sparprogramm reagiert, Läden sollen wieder geschlossen werden, Investitionen werden von 220 Mio. auf 200 Mio. € jährliche gekürzt. Die Dividende soll hoch bleiben, frisst dann aber fast den gesamten Konzerngewinn auf.

Trotz der Probleme hat Hugo Boss ein solides Image, Umsätze und Erträge sind recht stabil. Die Aktie eignet sich daher durchaus als Depotbaustein. Kurssprünge sind in naher Zukunft nicht zu erwarten, wenn es der Konzern nur schafft die Dividende (zum Kurs von 56 € über 6%) stabil zu halten rechtfertigt das schon den Kauf.

Sicherheit biete die in den letzten Jahren sukzessiv auf fast 50% gesteigerte EK-Quote.

Analyse: Gazprom

März 2016:

Marktkapitalisierung 49 Mrd. €

KGV 2016e:

 

Der Russische Energiegigant liefet vor allem Gas und verfügt über immense Gasreserven. Mit der Tochter Gazprom Neft ist der Konzern auch direkt in der Ölförderung engagiert.

Die Bewertung des Konzerns ist einzigartig günstig.

Die günstige Bewertung spiegelt das hohe politische Risiko, der aggressiven Außenpolitik des Westen gegenüber Russland wieder. Der Konzern dürfte hier aber gute Karten haben. Europa ist vom russischen Erdgas abhängig und dürfte sich bewusst sein, dass es sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn es Sanktionen auf die Gaslieferungen erlässt. Allerdings wurde z.B. das South Stream Projekt im Zuge der politischen Eiszeit (zumindest vorläufig) aufgegeben. Außerdem baut sich der Konzern mit Asien einen zweiten Markt auf. Daher ist negative Kursabschlag zur Bewertung übertrieben.

Im Frühjahr 2014 vereinbarte Gazprom in einem Vertrag mit China, dass 30 Jahre lang 38 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr geliefert werden sollen. Die Infrastruktur dafür wird gerade gebaut, ab 2019 soll mit der Lieferung begonnen werden.

China ist für Gazprom eine wichtige stütze, die Bank of China hat Gazprom z.B. einen Kredit über 2,5 Mrd. $ zur Verfügung gestellt. Wenn China Gazprom als wichtigen strategischen Partner sieht, hat Gazprom hier eine Möglichkeit sich auch während einer Krise in Russland und während der Sanktionen vom Westen, zu Finanzierung gefunden. Damit und auch wegen einer EK-Quote von knapp 65% sollte die Periode der niedrigen Energiepreise ohne große Problem überstanden werden können.

Die sensationelle Bewertung mach die Aktien zu einem klaren Kauf. Es handelt sich bei Gazprom aber sicher um eine risikoreichere Investition, daher sollte die Position nicht mehr als 2 bis 3% im Depot ausmachen.

 

Analyse Ascom

März 2016:

Marktkapitalisierung: 550 Mio. €

KGV 2016e: 16,2

Dividendenrendite: 2,3%

Ascom ist ein Anbieter für Produkte und Dienstleistungen im Bereich kabellose IT-Lösungen. Ascom ist stark bei IT-Produkten für Spitäler und den Pflegebereich. Z.B. mit Armbändern für Pflegebedürftige mit denen die Einrichtung ständig weiß wo ihre Bewohner sich gerade aufhalten. Die Armbänder können bei gewissen Ereignissen automatisch Alarm auslösen.

Ascom bietet auch Dienste für die Industrie und den Mobilfunkbereich. Dieses haben viel geringere Margen. Momentan strukturiert Ascom um und reduziert oder trennt sich von diesen Bereichen (Börse Online 10/2016) und fokussiert sich auf den Gesundheits- und Pflegebereich. Das schein ein sinnvoller Schritt zu sein.

Diese Umstrukturierung kostest allerdings Geld und die Problemsparten werden bis zur Trennung vermutlich nicht mehr besser laufen. Das reduzierte die Gewinne für 2015 deutlich (vgl. Schweizer Handelszeitung vom 9.3.16).

Für die Firma sprechen einen solide Bilanz mit einer EK-Quote von gut 50% (Zahlen von 2014), stabile Umsätze und eine kontinuierliche Dividendenzahlung seit 2010. Außerdem stimmen die Wachstumsaussichten im Gesundheits- und Pflegebereich.

Negativ sind die momentan hohe Bewertung im Verhältnis zum 2015 Gewinn. (Was aber zumindest teilweise auf die Neuausrichtung zurück geht). Außerdem sind die Handelsumsätze an deutschen Börsen gering.

Die Schwankungsanfälligkeit der Aktie dürfte trotz recht geringer Markkapitalisierung und der Sparte IT, wegen der Ausrichtung auf den Gesundheitsbereich, geringer als bei vergleichbaren Firmen sein.

Insgesamt scheint Ascom auf einen guten Weg zu sein. Die Richtung stimmt, eine kleine Position wird gekauft.

Analyse GfK

März 2016:

Marktkapitalisierung 1 Mrd. €

KGV 2016e: 9,6

Die Firma betreibt Markforschung. Sie eruiert welche Werbung Zielgruppen konsumieren, wie sie ankommt und wo die Zielpersonen dann welche Produkte kaufen. Die Dienstleistung hebt sich von Zahlen die Google oder Amazon sammelt ab, da eine repräsentative Testzielgruppe vollständig beobachtet wird, z.B. inkl. Einschaltquoten im TV, und nicht nur das reine Online-Verhalten.

Der Konzern hat in den letzten Jahren einige Zukäufe getätigt die zu Zeit (März 2016) konsolidiert werden. Einige Analysten trauen dem Konzern nach dieser, bald beendeten, Konsolidierungsphase starke Gewinnsteigerungen zu. Folgt man dieser Einschätzung könnte die Aktie günstig bewertet sein. Im Verhältnis zu den Zahlen der letzten Jahre ist sie eher fair bewertet und wäre kein Kauf, da andere Aktien eine niedriger Bewertung haben.

 

Analyse Wacker Chemie

März 2016:

Marktkapitalisierung: 4 Mrd. €

KGV 2016e: 31

Wacker Chemie ist ein Spezialchemiekonzern der mit einen Produkten, wie polymere Bindemittel oder Additiven, Weltmarktführer ist. Der Konzern ist ebenso der weltweit größte Hersteller von Silan und Silicon.

Der Konzern hat ein stabiles Geschäftsmodell, die Bilanz ist, trotz der sinkenden EK-Quote, solide.

Das letzte Verlustjahr war 2009, 2013 gab es nur einen Minigewinn.

Insgesamt eine attraktive Aktie, leider zu hoch bewertet. Bei einem Kurs von etwa 80€ (März 2016) ist die Aktie kein Kauf. Einstiegsniveaus wären max. 60€.

Analyse JinkoSolar

März 2016:

Marktkapitalisierung: 0,75 Mrd. $

KGV 2016e: 5

Die Solartechnologie ist vom Grund her – Strom aus Sonnenenergie – ein sehr attraktives Geschäftsfeld. Die Branche ist war aber in den letzten Jahren (Stand März 2016) von großen Unsicherheiten und Schwankungen geprägt.

Konkrete Unsicherheitsfaktoren sind die staatlichen Förderungen für Solarenergie. Verlängerungen der Förderungen können im gesamten Solarsektor zu einem Boom und Preiserhöhungen führen. Der Wegfall der Förderungen hinterlässt dann Überkapazitäten für die keine Nachfrage da ist, was zu starkem Preisverfall führt. Investitionen in Unternehmen im Solarbereich werden auch in den nächsten Jahren von Unsicherheiten geprägt sein.

Innerhalb des Solarsektors zählt JinkoSolar allerdings zu den attraktivsten Werten. Ein KGV von 5 (März 2016) spricht für sich (beziehungsweise preist viele Unsicherheiten schon ein).

Für JinkoSolar spricht die internationale Ausrichtung. Absatz Q4 2015: China 37%, USA 29%, Europa 12%, Asien (ohne China und Japan) 12%, andere Emerging Markets 12%. (Quelle: Der Aktionär 11/16). Außerdem sind die Auftragsbücher für 2016 schon gut gefüllt.

Negativ ist die EK-Quote von 18%, die zwischen 2010 und 2012 von 45% auf 16% gefallen ist. Eine ähnlichen Einbruch der Solarbranche wie 2011 würde JinkoSolar ohne Kapitalerhöhung nicht durchhalten.

Insgesamt spricht ist JinkoSolar ein Wert mit viel Potential aber auch hohem Risiko und sollte im Portfolio nicht mehr als 1% des Volumens ausmachen.

 

Analyse Total

März 2016:

Markkapitalisierung: 104 Mrd. €

KGV 2016e: 16

Total bietet sich momentan (März 2016) als konservative Wette auf einen steigenden Ölpreis an. Konservative Wette, weil Total einen größeren Anteil am Raffinerie- und Tankstellengeschäft im Verhältnis zur Ölförderung hat als andere Branchengrößen. Daher leidet Total weniger stark unter dem niedrigen Ölpreis als andere. (Der positive Hebel eines sich erholenden Ölpreises wird natürlich auch geringer sein.)

Die hohe Dividende (mehr als 5% – März 2016) kann Total nach wie vor aus dem Cash-Flow zahlen, ohne Reserven anzugreifen.

Positiv ist auch, dass in den letzten Jahren mehr neue Ölvorkommen erschlossen wurden als Öl gefördert wurde. Es ist also nicht mit einer sinkenden Fördermenge in der Zukunft zu rechnen.

Die EK-Quote ist mir etwa 40% weder ein Argument für noch gegen die Aktie.

Insgesamt ist die Aktie, vor allem wegen der Erwartung auf konstant hohe Dividenden, bei den aktuellen Kursen von 40€ ein klarer Kaufkandidat.

Analyse: PSA Peugeot Citroen

März 2016:

Nach drei Verlustjahren kommt Peugeot Citroen nun wieder in die Gewinnzone.

Trotzdem hat der Konzern viele Problem. Bricht der Automarkt insgesamt ein wird Peugeot Citroen schwerer zu kämpfen haben als z.B. Daimler, BMW oder VW. Läuft der Automarkt gut, sind Gewinn- und Dividendenpotential geringer als bei den genannten Konkurrenzen. In beiden Szenarien legt man sich besser andere Titel der Autobranche ins Portfolio.